INTRO

Eine Gruppe von über 1800 KI-Experten, darunter Elon Musk und Steve Wozniak, haben im April 2023 einen offenen Brief unterzeichnet, der sich mit den Auswirkungen von künstlicher Intelligenz auf die Menschheit befasst. Die Autoren fordern eine Entwicklungsphase für neue KI-Modelle und Sicherheitsstandards, um die schlimmsten Szenarien zu vermeiden. Sie argumentieren, dass Unternehmen, die diese Standards nicht beachten, die Menschheit gefährden könnten. Es gibt jedoch auch Bedenken hinsichtlich der Architektur und des Vertrauens in die Technologie. Der Brief endet mit einem Aufruf zur Zusammenarbeit und zur Schaffung einer sicheren Zukunft für alle.

In Italien wurde ein Verbot für die Entwicklung und Verbreitung eines KI-Programms erlassen.

Die Vorsitzende des deutschen Ethikrats sieht das wie viele weitere Forscher*innen differenzierter (siehe Interview rechts).

Ein weiterer Vorschlag ist, sämtliche KI-Modelle nach dem ISO/IEEE 24748-70-Standard zu prüfen, um ethische Standards und Werte zu beachten. 

Die Gewerkschaft Erziehung und Wissenschaft (GEW) empfiehlt, das Programm im Unterricht aufzugreifen und dabei auch die Schwächen deutlich zu machen.

Der Deutsche Lehrerverband spricht sich ebenfalls gegen ein Verbot von KI aus und sieht die Technologie als kreative und hilfreiche Möglichkeit, um den Unterricht zu verbessern.

Künstliche Intelligenz:

Chancen & Risiken

Auch wenn künstliche Intelligenz ein enormes Potenzial hat, sollten wir vorsichtig werden, „wenn sie Handlungsmöglichkeiten und menschliche Entfaltung einschränkt“, so die Vorsitzende vom deutschen Ethikrat, Alena Buyx.

Dem Bildungsauftrag gerecht werden

Die Digitalisierung und Mediatisierung haben in allen Bereichen unserer Lebens- und Arbeitswelt zu entscheidenden Veränderungen geführt (siehe Videos im Intro). Diese gehen über einen rein technischen Fortschritt hinaus und führen zu einem breit angelegten kulturellen und gesellschaftlichen Wandel, der sich auf das schulische Lehren und Lernen und auf die Bewältigung und Gestaltung von Lebens- bzw. Arbeitsprozessen von Kindern, Jugendlichen und jungen Erwachsenen auswirkt.

In der Kultur der Digitalität müssen Bildungsprozesse auch solche Herausforderungen in den Blick nehmen, die sich aus dieser selbst sowie altersspezifisch und konkret aus den medialen Lebenswelten der Lernenden ergeben. Digital gestützte Lehr-Lern-Prozesse müssen daher unter anderem jene Kompetenzen fördern, die den Lernenden eine mündige, souveräne und aktive Teilhabe an der digitalisierten Lebens- und Arbeitswelt ermöglichen.

Lehr- Lernstrategie

Wie sehen geeignete Lehr-Lernkonzept in Nutzung digitaler Werkzeuge aus?

  • Ich selbst habe mich lange Zeit am Prozessmodell orientiert. Es hat mittlerweile Eingang in sämtlichen Leitfäden zu den Fachkerncurricula des Landes Hessen gefunden.
  • Ein anderer Weg ist das an der Bloomschen Taxonomie orientierte Constructive Alignment Konzept. Bloom hat mit seiner lernzielorientierten Taxonomie den Anfang gemacht, dessen Überlegungen – auch mit Blick auf die digitale Welt – mehrere Revisionen erfahren hat.

Erweiterte Didaktik: Fächerübergreifende Curricula entwickeln

Und auch hier geeignete Lehr- Lernkonzepte „dazustellen“:

  • Mit Deeper Learning steht ein weiteres Unterrichtsmodell zur Verfügung, das ein hohes (pädagogisches) Potenzial aufweist.
  • Das LEA/THEA/FreiDay habe ich in einem Adventskalenderbeitrag ausführlich vorgestellt. Einer der Protagonisten wurde kürzlich in einem Podcast dazu befragt.

Um diesen Ansprüchen/ Ansätzen gerecht zu werden, benötigt es eine schulinterne Auseinandersetzung über das Curriculum. Eine hohe Hürde – ja – gleichwohl für Schülerinnen und Schüler sehr kompetenz(be)fördernd und berufsbegleitend.

Herausforderung annehmen …

Nicht in die Flasche zurück, sondern:

  • Verwenden Sie KI-Tools als Ergänzung zum Unterricht, nicht als Ersatz.
  • Stellen Sie sicher, dass Schülerinnen und Schüler verstehen, wie die KI-Tools funktionieren.
  • Ermutigen Sie Schülerinnen und Schüler dazu, kritisch zu denken und die Ergebnisse der KI-Tools zu hinterfragen.
  • Berücksichtigen Sie die ethischen Implikationen von KI-Technologien im Unterricht.