Wettermoderation via Avatar

Der Westschweizer Sender M Le Média nutzt seit Anfang April künstliche Intelligenz, um einen Avatar namens „Jade“ das Wetterprogramm präsentieren zu lassen. Der Avatar entstand, da keine Moderatorin oder kein Moderator gefunden wurde, um die Wettervorhersage anzubieten . Der Generaldirektor des Senders betont, dass der Einsatz von künstlicher Intelligenz Teil ihrer Innovationsstrategie sei, um dem Publikum qualitativ hochwertige Inhalte zu bieten. Der Sender schließt jedoch nicht aus, dass künstliche Intelligenz auch in anderen Bereichen eingesetzt werden kann, solange es mit Vorsicht und Wachsamkeit geschieht.

Wer sich ein Bild über die Perfektion machen möchte (der Einsatz blieb wochenlang unentdeckt):

Quelle: 20 Minutes Beitrag

Bildnachweis: Screenshot Youtube/M Le Media

ChatGPT und die Arbeitskämpfe hinter künstlicher Intelligenz

Seit ChatGPT diskutiert die Welt über künstliche Intelligenz. Doch was bedeutet die neue Technologie für ein linkes emanzipatorisches Projekt? Darüber sprechen Inken und Valentin vom “Was Tun?”-Podcast mit den Soziolog*innen Milagros Miceli und Robert Dorschel. Es geht um die Mythen des Silicon Valley, die Ausbeutung prekärer Data-Worker im globalen Süden und das Klassenbewusstsein der Programmierer*innen im globalen Norden. Welche Strategien es braucht, damit künstliche Intelligenz zum Nutzen der Vielen und nicht nur den Profiten der Wenigen dient – das hört Ihr in der neuen Folge “Was tun?”.

In Ergänzung noch dieser Tipp:

Aufruf: Künstliche Intelligenz (KI), Offenheit und Pädagogik

Nele Hirsch (eBildungslabor), Regina Schulz, Britta Kölling, Maria Klar, Leena Simon (muendigkeit.digital), Kirsten Scholle, Michael Töpel (Zukunft Lernen gGmbH) und Uwe Kranz. laden via eines Aufrufs die sozialen Netzwerke (Edutwitter, FediLZ, & Co.) und andere an #Bildung interessierte Menschen ein, sich für mehr Offenheit bei ‘KI’ in der Pädagogik einzusetzen. Sie sind sehr interessiert an Meinungen und Austausch dazu und freuen sich über Verbreitung und Vernetzung.

ChatGPT in der Zürcher Bildung: Podiumsdiskussion

Im Auftrag des Mittelschul- und Berufsbildungsamts des Kantons Zürich hat der Digital Learning Hub im April 2023 eine Veranstaltungsreihe zu KI/ChatGPT gestartet. Die Podiumsdiskussion vom 3. April 2023 stellte den Auftakt der Reihe dar (1. Teil). Aus der Perspektive der Zürcher Hochschulen werden die Entwicklungen eingeschätzt sowie die Veränderungen in Studium und Forschung und deren Implikationen für die Sek. II diskutiert. Kürzlich haben sich Expertinnen und Experten aus der Schweiz zu einer online geführten Podiumsdiskussion zusammengefunden:

MITWIRKENDE

  • Ruth Fulterer, Journalistin, Ressort Wissenschaft und Technologie, NZZ – Moderation
  • Prof. Dr. Barbara Getto, Professorin für Medienbildung am Zentrum Bildung und Digitaler Wandel der PHZH, Mitglied Digitalisierungsinitiative der Zürcher Hochschulen (DIZH)
  • Dr. Thomas Hidber, Leiter Lehrentwicklung Universität Zürich und Mitglied Digital Society Initiative
  • Prof. Dr. Alice Delorme Benites, Leitung Professur Mensch-Maschine-Kommunikation, Institutsleitung Übersetzen und Dolmetschen, ZHAW, Mitglied im Kompetenzzentrum für Generative KI
  • Philippe Wampfler, Autor, Lehrer, Kulturwissenschaftler. Lehrt Fachdidaktik Deutsch an der Universität Zürich

Hier eine kurze Zusammenfassung der Eingangsstatements:

  • Frau Prof.’in Getto hat vor der Diskussion ihre Gedanken schriftlich festgehalten und vorgestellt. In ihrem Zwischenfazit sieht sie die Referenzschleifen zwischen KIs als problematisch an, da sie zu unkontrollierbaren Parallelverhalten führen können. Das Prüfungsproblem sieht sie als rechtliches Problem, aber sie denkt, dass Verbote und Wettrüsten nicht die Lösung sind. Stattdessen sollten die didaktischen Spielräume genutzt werden, um Studierende zu motivieren. Frau Getto ist dafür, weniger Kontrollmechanismen zu haben und stattdessen werteorientierte Diskurse zu fördern.
  • Frau Prof.’in Delorme Benites begrüßt in ihrem Eingangsstatement, dass es in der aktuellen Situation viel Panik und Aufregung gibt. Sie hat bei der Einführung der maschinellen Übersetzung genau das vermisst: Zu nahezu kommentarlos wurde damit gearbeitet. Die aktuelle Panik trägt dazu bei, dass nun Debatte und die Auseinandersetzung stattfinden. Sie betont, dass es wichtig ist, nicht gegen die Maschine zu kämpfen, sondern zu lernen, mit ihr zusammenzuarbeiten und verweist darauf, dass Nutzung von (z. B.) Übersetzungs-KIs im Beruf erwartet wird, was eine doppelte Herausforderung darstellt. Daher wurde in ihrer Forschungsgruppe vor allem darüber diskutiert, wie man am besten mit diesen Werkzeugen umgeht.
  • Dr. Hidber als nächster Diskutant merkt an, dass die Breite des Themas an der Uni sehr groß ist, da es sich über viele Fachbereiche und Fakultäten erstreckt. Es wurden bereits Veranstaltungen durchgeführt, um den Austausch zwischen den Fakultäten zu fördern und die Sensibilisierung zu erhöhen. Es stellen sich jedoch viele Fragen bezüglich der Lehre, schriftlichen Arbeiten, Prüfungen und der Selbstverantwortung der Lehrenden und Studierenden. Ein wichtiger Aspekt, der seiner Ansicht nach noch nicht ausreichend besprochen wurde, ist die Frage der akademischen Integrität und was Wissenschaft überhaupt in Zukunft bedeuten wird. Er sieht darin das größte Reputationsrisiko für die Akademie und betont, dass es wichtig ist, die akademische Integrität neu zu definieren und glaubwürdig nach außen zu betreten. Dies ist eine große Herausforderung, die angegangen werden muss, um den Beruf und die Akzeptanz der Wissenschaft insgesamt zu sichern.
  • Philippe Wampfler beschreibt in seinem Intro seine Erfahrungen mit dem Einsatz von KI-Tools im Schreibunterricht, insbesondere zur Unterstützung der Schüler*innen beim Schreibprozess, bei der Ideenfindung und beim Korrekturlesen. Er betont, wie wichtig es ist, diese Werkzeuge zu nutzen, um den Schreibprozess zu verbessern, anstatt sich ausschließlich auf sie zu verlassen, um die Aufgabe zu erledigen. Er räumt auch das anfängliche Misstrauen und die Bedenken im Zusammenhang mit dem Einsatz von KI-Tools ein, weist aber darauf hin, dass die Schüler*innen mit der richtigen Anleitung und Unterweisung von der Technologie profitieren können. Philippe spricht über die Notwendigkeit, Schreibaufforderungen zu wählen, die nicht einfach von KI generiert werden können, und sich stattdessen auf lokale und spezifische Themen zu konzentrieren, die individuelle Kenntnisse und Einsichten erfordern. Er stellt abschließend einen Link zu einem Merkblatt zur Verfügung, den er erstellt hat, um Lehrkräften dabei zu helfen, den Schüler*innen den effektiven Einsatz dieser Tools beizubringen.

Schulen wie Hochschulen treiben vergleichbare Diskussionen um Chancen und auch Ängste und Risiken rund um den Umgang mit den Tools der KI um. Die Podiumsdiskussion machte bei einigen Aspekten deutlich, wie wichtig ein in beiden Bildungssystemen gemeinsam entwickeltes Verständnis über den „richtigen“ Weg erscheint.

KI-Bildgenerator der Fa. Microsoft nun kostenfrei

Microsoft bietet schon immer kostenfreie Bildbearbeitungsprogramme an, darunter Paint und Paint 3D. Paint ist eine einfache Bildbearbeitungssoftware, die auf Windows-Computern vorinstalliert ist und grundlegende Funktionen wie das Zeichnen von Formen, das Hinzufügen von Text und das Zuschneiden von Bildern bietet. Paint 3D ist eine erweiterte Version von Paint, die 3D-Modelle erstellen und bearbeiten kann. Darüberhinaus sorgt die Firma dafür, dass ihre Tools auch innerhalb der Officepakete integriert sind.  So ist es auch innerhalb von PowerPoint oder Word möglich, Bilder zu erstellen oder zu bearbeiten, indem Grafiken oder Bilder in eine Präsentation oder ein Dokument eingefügt und dann angepasst werden.

Image Creator ist ein neues Tool von Microsoft Bing, das auf dem Dall-E-Modell basiert und es Benutzern ermöglicht, eigene Bilder zu erstellen. Der Image Creator generiert AI-Bilder basierend auf einem Text. Der Image-Creator ist kostenlos und kann in der Browser-Version von ChatGPT in Bing genutzt werden.

Es gibt eine Reihe von Blogbeiträgen, die sich mit dem Tool befasst haben:

Bild erzeugt mit Image Creator und folgendem Prompt: Use of image creator in schools

Die Sorge vor der Killer-KI

KI besorgt zunehmend Experten:

  • Erst diese Woche haben 1.300 Menschen, darunter Tesla-Chef Elon Musk, Apple-Mitgründer Steve Wozniak und Historiker Yuval Noah Harari, haben einen offenen Brief unterzeichnet. Die Forderung: Eine Pause für Künstliche Intelligenz.
  • Italiens Datenschutzbehörde hat den KI-basierten Chatbot ChatGPT vorerst sperren lassen. Das Textverarbeitungsprogramm habe Datenschutz- und Jugendschutzregeln nicht eingehalten, hieß es von der italienischen Datenschutzbehörde. Es wurden Ermittlungen eingeleitet.

Und es gibt – vor allem im deutschsprachigen Sprachraum – gegesätzliche Positionen: