Eigentlich überraschend, dass ich im KI-Ticker ein Plakat der re:publica 23 Veranstaltung vorstelle, wo es doch eigentlich um das Motto CASH geht: Mit dem Motto CASH verhandeln wir multiperspektivisch das Thema Geld. Wir schauen auf Ungleichheiten, Betrug und Nepp, aber auch auf Märkte, Funding Initiativen und neue Bezahlkonzepte. Jedes Jahr möchten wir dem Motto eine spielerische Aktion zur Seite stellen, die einen Aspekt aufgreift und bei der alle Teilnehmenden mitmachen können. So die Ankündigung des Netzwerks.

Und doch war das Thema KI allgegenwärtig. So der Eindruck von SPIEGEL-Redakteur Patrick Beuth, dem es ein Leichtes war, sich auf der Berliner Digitalkonferenz von Montag bis Mittwoch von morgens bis abends ausschließlich mit Künstlicher Intelligenz (KI) zu beschäftigen. Vorträge, Podiumsdiskussionen und Workshops gab es genug. Um dann mit einem Beitrag aufzuwarten, der nicht nur vor Ort, sondern auch im Nachgang in den sozialen Netzwerken für große Aufmerksamkeit sorgte. Beuth: Das Programmkomitee jedoch hat Humor bewiesen und schon am Montagmittag der Ein-Mann-Gegenkultur Jürgen Geuter eine Bühne gegeben. Und der, vielen besser bekannt als »tante«, hat diese Bühne für einen so wuchtigen wie unterhaltsamen Auftritt genutzt: für eine Abrechnung mit dem KI-Hype und so ziemlich allem, was dann noch bis Mittwoch dazu behauptet und diskutiert wurde. Neben Meredith Whittaker, der Präsidentin der für die Messenger-App Signal verantwortlichen Signal Foundation, dürfte er einer der ganz wenigen gewesen sein, die sich in diesen drei Tagen gegen das vorherrschende KI-Narrativ gestemmt haben. [1]https://www.spiegel.de/netzwelt/web/re-publica-2023-in-berlin-kuenstliche-intelligenz-ist-nicht-alternativlos-a-050e8038-bcbe-40a6-ac4c-2b777dc11d3d

Mich hat der Beitrag von Tante dazu veranlasst, noch einmal zu überprüfen, ob ich nicht auch einem Hype aufgesessen bin:

Analogien: Taschenrechner und KI in der Schule

Wie komplex das alles ist, zeigen die Beiträge auf dieser Plattform und die wöchentliche Übersicht der Tweets und Tröts von Edutwitter und Mastodon im Newsticker:

Unterricht

Seit Jahren alarmiert die weltweite Plastikmüll-Flut Forschung, Politik und Gesellschaft. Mithilfe einer in Oldenburg entwickelten Künstlichen Intelligenz soll die Vermüllung der Meeresoberflächen besser erfasst werden. Erste Tests waren erfolgreich.

Dieses Tool dient dazu, Schülerinnen und Schülern beizubringen, wie Bilderkennungssysteme, basierend auf neuronalen Netzen, arbeiten. Dabei werden alle Schritte (Vorverarbeitung, Merkmalsextraktion, Training, Klassifikation) anhand echter Daten, die in Echtzeit erfasst werden, durchgespielt. Unravel läuft in aktuellen Browsern (getestet mit Firefox, Chrome, Edge und Opera) und wurde in JavaScript entwickelt. Für die Implementierung des neuronalen Netzes wurde Brain.js (https://brain.js.org/ , Source-Code steht unter MIT-Lizenz) als Thirdparty-Komponente verwendet.

Dass Missverständnisse entstehen können, ist eine altbekannte Tatsache. Wer hat sich nicht schon einmal für etwas verteidigen müssen, was von einer anderen Person falsch aufgefasst wurde? Es gibt allerdings einen Unterschied zwischen einer Fehlinformation wie einem Missverständnis und einer Desinformation: Bei Fehlinformationen ist die Täuschung ungewollt, bei einer Desinformation ist die Täuschung das Ziel.  Was kann man tun, wenn die Lüge im Videoformat zu sehen ist? Wir bieten einen Einblick in die Thematik und Gegenmaßnahmen zur Bewahrung der Wahrheit.

uni@schule

Mischt KI (Künstliche Intelligenz) jetzt das Bildungswesen auf? Zumindest hat es zurzeit den Anschein, als ob sich mit der neuen Technologie ChatGPT eine erdbebengleiche Erschütterung durch die Bildungslandschaft zieht. Zu Recht? (Zu) oft schon hatten wir die Hoffnung – oder Befürchtung –, das Aufkommen einer neuen Technologie würde die Bildung grundsätzlich verändern. Zeit für eine Einordnung. Gerade weil es sich um ein teilweise so schwer greifbares Thema handelt und die Implikationen so tiefgreifend scheinen, ist der Diskurs darüber so wichtig. Uns interessiert hier insbesondere die Frage, was die neue Technologie für die Hochschulbildung bedeutet.

Laut Medienberichten hat eine Künstliche Intelligenz Naturgesetze wie das dritte keplersche Gesetz gefunden. Dennoch sind die Fähigkeiten der KI nicht mit jenen von Johannes Kepler oder Isaac Newton vergleichbar, wie der Autor erklärt.

Naturgesetze werden durch Gleichungen beschrieben. Um sie zu finden, muss man aber oft außerhalb der Mathematik denken. Ist dazu auch eine künstliche Intelligenz in der Lage?

Tools

Albus bringt euer exploratives Interesse mit den explanativen Fähigkeiten von ChatGPT und den visuellen Möglichkeiten grafischer Oberflächen zusammen.

Chatbots wie ChatGPT werden in vielen Bereichen wie journalistischem oder kreativem Schreiben, Coding oder der Suche eingesetzt. Sie eignen sich aber auch zum Lernen und Erkunden neuer Themen.

Albus setzt auf diese Fähigkeit von OpenAI-Sprachmodellen und macht sie durch eine grafische Oberfläche und automatisch generierte Prompt-Vorschläge auch Menschen zugänglich, die keine Prompt-Engineering-Expert:innen sind.

Podcast

Prof. Dr. Philipp Hennig ist Professor für Methoden des Maschinellen Lernens an der Uni Tübingen.  
  
In dieser Folge spricht Florian Nuxoll mit Prof. Dr. Philipp Hennig über die verschlungenen Pfade der Künstlichen Intelligenz (KI) und des Maschinellen Lernens. Doch was bedeutet das eigentlich? Wann kann man wirklich von KI sprechen und was unterscheidet maschinelles Lernen von anderen Aspekten der KI?   
 Welche potenziellen Auswirkungen hat KI auf unser Bildungssystem und unsere Gesellschaft? Dabei geht es nicht um dramatisierte Hollywood-Szenarien von KIs, die die Weltherrschaft übernehmen. Stattdessen sprechen die beiden über realistische Herausforderungen wie die Schwierigkeit, künstlich erzeugte Inhalte von menschlich erzeugten zu unterscheiden und welche Konsequenzen das haben kann.   
 Was bedeutet das für die Bildung? Wie können wir unsere Schüler darauf vorbereiten und wie muss sich unser Bildungssystem an dieses neue technologische Zeitalter anpassen? All diese Fragen und noch viele mehr werden in dieser Episode der Doppelstunde diskutiert.

Im Podcast spricht der prominente Wissenschaftsjournalist, Physiker und Bestsellerautor Ranga Yogeshwar mit Handelsblatt-Chefredakteur Sebastian Matthes über die disruptive Kraft von Künstlicher Intelligenz und über die Frage, wie die Technik Wirtschaft, Arbeitswelt und die Gesellschaft allgemein verändern wird. Für eine Zukunft, in der KI eine stärkere Rolle spielt, brauche es ein völlig anderes Bildungssystem, argumentiert Yogeshwar: „Unser Bildungssystem ist wie eine Dampfmaschine, die auf einer Autobahn fährt, wo wir alle uns umdrehen und sagen würden: Oh, der hat sich in der Zeit geirrt“, sagt er.

Das Gespräch geht aber weit über Bildungspolitik und Technologie hinaus. Yogeshwar berichtet auch ganz persönlich, welchen Einfluss seine Herkunft auf seine Karriere als Wissenschaftler und Journalist hat, und warum er doch Physik statt Klavier studierte. Und am Ende nähern sich die beiden auch der Frage, welche Fähigkeit für eine Zukunft mit Künstlicher Intelligenz besonders wichtig sein wird.

Künstliche Intelligenz wird dem Menschen immer ähnlicher. Immer mehr Maschinen sind mit der Fähigkeit ausgestattet, Gefühle zu zeigen und mit dem Menschen zu interagieren. An der Universität Augsburg entwickeln Forscher Roboter, die “einfühlsam” sein sollen und “emphatisch” auf den Menschen reagieren. Chatbots wie ChatGPT imitieren menschliche Kommunikation. Eine von Google entwickelte Künstliche Intelligenz soll tatsächlich Gefühle zeigen können – doch sind es Gefühle, wie Lebewesen, gar Menschen sie haben können? Experten sehen das kritisch. Umgekehrt entwickeln inzwischen auch Menschen Gefühle gegenüber den menschenähnlichen Maschinen. Sind sie Objekt oder bald immer mehr Gegenüber? Können sie bald tatsächlich emphatisch sein oder gar selbst Gefühle empfinden? Und ist eine echte Beziehung zwischen Mensch und Maschine überhaupt möglich – noch wichtiger: ist es lebensdienlich, wünschenswert oder gefährlich?

  • EDU025: Künstliche Intelligenz, Schule und der Wandel der Kulturtechniken

 

Note 5+, Note 4-, setzen: Erst vor wenigen Monaten ist die Künstliche Intelligenz am bayerischen Abitur gescheitert. Hinfallen, Krone richten, weitergehen? Ja, offenbar hat ChatGPT Nachhilfe von der Entwicklerfirma OpenAI bekommen. Neue Versionsnummer und plötzlich: Bestanden! Was sagt das über die Entwicklungsgeschwindigkeit von KI aus – und ist das Grund zur Freude oder Sorge? Der Netzjournalist Christian Schiffer hat zusammen mit Philipp Gawlik und dem AI & Automation-Lab vom BR das Abitur-Experiment vom Frühjahr wiederholt und war selbst überrascht, wie gut die KI geworden ist. Was sagt dieses Experiment über das Entwicklungstempo von KI ganz allgemein? Und über unsere Zukunft?

Diskurs

KI-Modelle wie Stable Diffusion eröffnen neue Möglichkeiten der Bildgenerierung und Bildgestaltung. Wie wirkt sich das auf die Kunstproduktion und -verwertung aus und passt der bestehende urheberrechtliche Rahmen dafür noch? Nils Pooker, Konzeptkünstler, und Till Jaeger, Urheberrechtler, versuchen eine aktuelle Einordnung im Dialog.

Künstliche Intelligenz ist übermächtig und bedroht die ganze Menschheit, so die eindringliche Warnung vieler Tech-Unternehmen. Tatsächlich aber soll dieser Mythos die kommerzielle Überwachung vorantreiben, Regulierung unterbinden und die Ausbeutung von Arbeiter:innen verschleiern.

Auf der diesjährigen re:publica habe ich unter dem Titel “I’m sorry HAL, I won’t let you do that.” über “KI” und die politische und soziale Einordnung dieses Narratives sprechen.

Kommentar:

Patrick Beuth (Spiegel-Online): Künstliche Intelligenz? Einfach mal Nein sagen

Ist KI wirklich bald allgegenwärtig? Erhöht sie unsere Produktivität und vernichtet Arbeitsplätze? Kritiker Jürgen Geuter, genannt »tante«, stellt die Grundannahmen des Hypes infrage.

Verschlüsseln mit einer Backdoor ist kein Verschlüsseln, sagt Meredith Whittaker vom Messengerdienst Signal. Und erklärt, was KI mit Massenüberwachung zu tun hat.

Berufsorientierung

“Wir haben tatsächlich schon Texte veröffentlicht, die nahezu komplett von einem Sprachmodell geschrieben wurden”, sagt Ippen-Digital-Chef Markus Knall. Seine Redaktionen experimentieren intensiv mit KI-Tools für die tägliche Arbeit. Nicht immer geht dabei alles gut. Ippen hat sich fünf Regeln zum Umgang mit KI gegeben. Interview: Henning Kornfeld

Fortbildung

Mit dem Kurs können Interessierte die ersten Schritte in Richtung generative KI machen. Es wird erklärt, wo generative KI im Gesamtbild der KI-Technologien einzuordnen ist und wie generative KI ethisch entwickelt werden.

Englischsprachig

The U.S. Department of Education Office of Educational Technology’s new policy report, Artificial Intelligence and the Future of Teaching and Learning: Insights and Recommendations, addresses the clear need for sharing knowledge, engaging educators, and refining technology plans and policies for artificial intelligence (AI) use in education. The report describes AI as a rapidly-advancing set of technologies for recognizing patterns in data and automating actions, and guides educators in understanding what these emerging technologies can do to advance educational goals—while evaluating and limiting key risks.

Teachers will not be replaced by AI. Like all myths, this one is made up of smaller myths. These include:

– AI is just another tool for teachers to use

– AI cannot be creative

– AI cannot know your students like you do

– AI cannot be as good as pedagogy as you

Dieser Artikel ergänzt diesen ebenfalls lesenswerten Beitrag:

A lot of teachers think that ChatGPT will damage literacy level. I do not. I’ve even heard people say that it will make students lazy.

In today’s newsletter, I need to explore why literacy will be vital if students are going to effectively utilise AI in their lives and work.

Save the date

Künstliche Intelligenz (KI) ist eine disruptive Technologie: Sie hat das Potenzial, die Wirtschaft robust und effizient auszurichten und einen substanziellen Beitrag zum Klimaschutz zu leisten. Sie verändert Arbeitsabläufe, Tätigkeiten und Rollen vieler Beschäftigter. Sie beeinflusst die Art und Weise, wie wir kommunizieren, uns informieren oder miteinander agieren. Kurz: KI prägt in Zukunft alle Bereiche unseres Lebens. Mit den aktuellen technologischen Sprüngen beim maschinellen Lernen und in der Robotik stellen sich auch viele Fragen: Wofür wollen wir KI nutzen? Wann und in welchen Branchen trägt sie zur Wertschöpfung bei? Wie lassen sich Werte und Teilhabe in einer KI-unterstützten Gesellschaft sichern? Wohin entwickelt sich die Technologie? Und wie lässt sich ein verantwortungsbewusster Einsatz von KI in Deutschland und Europa fördern? Zu diesen Fragen diskutieren KI-Expertinnen und -Experten aus Wirtschaft, Wissenschaft, Politik und Gesellschaft auf der Konferenz der Plattform Lernende Systeme.

Die rasante Entwicklung generativer KI-Systeme wie ChatGPT, DALLE und Midjourney revolutioniert unsere Welt und stellt uns vor neue, faszinierende und zugleich beunruhigende Herausforderungen. Was bedeutet es, wenn künstliche Intelligenzen komplexe Prüfungen bestehen oder sogar kreativ tätig werden? Wird diese Entwicklung unsere Gesellschaft, Arbeitswelt und Kommunikation überrumpeln? Werden Jobs ersetzt oder entstehen völlig neue Beschäftigungsfelder? Und wie können wir die Gefahren durch die Nutzung dieser Systeme zur Verbreitung von z.B. Falschinformationen minimieren?

Entdecken Sie in diesem vierwöchigen, kostenlosen openHPI-Kurs, wie bahnbrechende Technologien wie ChatGPT funktionieren, welche Anwendungsfälle daraus entstehen, welche Chancen und Grenzen sie bergen. Der Kurs bietet Jugendlichen und Interessierten ohne technisches Hintergrundwissen oder Programmiererfahrung eine einzigartige Gelegenheit, in die Welt der Generativen Künstlichen Intelligenz einzutauchen.

Wer gezielt über meine Beiträge informiert werden möchte, kann sich über mein Newsletter-Formular registrieren lassen …

 

… Stay tuned …

Bildnachweis: #barcampKI2023