Prof.’in Gabi Reinmann hat kürzlich ein Diskussionspapier >>Deskilling durch Künstliche Intelligenz<< veröffentlicht. Im letzten Teil ihres Diskussionspapiers plädiert sie für eine zwischenmenschliche Antwort auf die stetige Technisierung und Verdichtung des Hochschulalltags: durch die Aufwertung sozialer Beziehungen und die Hinwendung zu einer beziehungsreichen Bildung. Das Thema beschäftigt mich schon lange, technisch im Sinne von Aufgabenlösung, aber auch ethisch, emotional, sozial als Ersatz für den Menschen. Sehr nachdenklich haben mich in diesem Zusammenhang gemacht

Vor allem der Podcast zeigt, wie groß der Wunsch nach Rückzug ist…

 

Wie komplex das Thema KI in der Bildung ist, zeigen erneut die Beiträge auf dieser Plattform und die monatliche Übersicht der Posts und Tröts von BlueSky und Mastodon im Newsticker:

Unterricht

  • Christian Haake: KI zur Unterrichtsgestaltung nutzen

Die Herausforderung: Ein Thema so für 3 Schüler*innen differenzieren, dass es inhaltlich an ihre Fähigkeiten angepasst ist und dennoch eine gemeinsame Gesprächsgrundlage bietet. Mein Lösungsansatz: Einsatz von #ChatGPT! 🧙‍♂️📘Seht wie ich eine Geschichte im HarryPotter Universum kreiere, die sowohl leistungsstärkere als auch -schwächere Schüler*innen anspricht und dennoch alle in ein gemeinsames Abenteuer einbindet! 🏰📜Lest den gesamten Prozess auf haak3.de und entdeckt, wie KI dazu genutzt werden kann, um im Unterricht kreative und differenzierte Inhalte zu schaffen, die alle Schüler*innen inkludieren! 📚

Beispiele zur Weiterentwicklung von ChatGPT, hier Multimodalität

Nach langem Warten ist eine ChatGPT-Version mit multimodalen Fähigkeiten (Bilderkennung und Sprachfunktion) verfügbar. In diesem praxisorientierten Blogbeitrag möchte ich eine erste Annäherung mit Blick auf Schule und Unterricht wagen und beispielhaft zeigen, welche Prozesse nun mit ChatGPT möglich sind und was das für den Unterricht bedeuten könnte.

  • Florian Nuxoll
    • Es war zu erwarten! Multimodal ist ChatGPT wieder viel besser geworden. Hier löst ChatGPT eine Aufgabe aus dem Oberstufenunterricht Englisch sehr souverän (und richtig). Auch die Kategorisierung = richtig!
    • Auch die Handschrifterkennung von ChatGPT ist nicht schlecht!
    • Noch nicht sehr gut, aber besser, als so mancher Schülertext.
    • Letzter Post: Ich habe ChatGPT gebeten eine Karikatur zum deutschen Außenhandel zu erstellen. Dafür, dass dies das erste Ergebnis ist und ich noch nicht ko-konstruiert habe: erstaunlich.
    • Faszinierend ist es schon, dass ein LLM mathematische Modellierungen anhand von Bildern durchführen kann. Über die Qualität lässt sich streiten, muss man streiten! … aber wo führt das hin?

In der heutigen Zeit bieten technische Möglichkeiten ganz verschiedener Art immer Mehr Möglichkeiten um den Unterricht zu bereichern! Eine dieser Möglichkeiten ist der Einsatz von Künstlicher Intelligenz (KI) im Klassenzimmer. Im Rahmen eines Pilotversuches von Bildung.Digital hatte ich die Möglichkeit ChatGPT kostenlos mit der datenschutzkonformen Variante Schul.KI in meinem Unterricht einzusetzen! Ich möchte gerne meine eigenen Erfahrungen mit dem Einsatz von ChatGPT über SchulKI im Geschichtsunterricht teilen, insbesondere im Kontext einer Ersatzleistung für eine Klassenarbeit. Dabei gehe ich darauf ein, wie ich den Einsatz von ChatGPT mit den Schüler:innen vorbereitet habe, wie die Projektarbeit im Geschichtsunterricht ausgesehen hat, welchen Fokus ich dabei gesetzt habe und wie ich rückblickend den Einsatz von ChatGPT im Unterricht bewerte.

Digitale Pinnwand zur Einstiegsfortbildung KI im Unterricht und bei der Unterrichtsvorbereitung im Rahmen einer Fortbildung für Referendar*innen am Studienseminar Hannover I am 6.10.23

Interessanter Rollenwechsel im #Mathematikunterricht mit #ChatGPT. ChatGPT übernimmt die Rolle des fragenden S und die tatsächlichen SuS die Rolle der erklärenden Lehrkraft. Klappt gut, ChatGPT erkennt auch Fehler und fragt nach. Das muss ich demnächst im UR ausprobieren!

Der Link ist eine „Übersetzung“ eines Beitrags in BlueSky. Zum Vergrößern des ChatGPT-Protokolls einfach darauf klicken.

Mit Inseraten in Zeitungen rund um den Globus melden sich Zöglinge des St. Galler Instituts auf dem Rosenberg zu Wort: als Vertreter der Generation, die von den Auswirkungen der KI am stärksten betroffen sein wird.

uni@schule

Was sind die Grenzen von KI in der Lehre und wie können Studierende diese Grenzen selbst ermitteln? Das war die Motivation an der RWTH Aachen, als an den Lehrstühlen für Mathematik, Bauingenieurwesen und Informatik eine Moodle-Erweiterung mit ChatGPT eingeführt wurde. Anhand von ausgewählten Beispielen stellt Prof. Aloys Krieg das Projekt „Proof of Concept“ vor, das künftig auch als Open Source zur Verfügung stehen soll.

Wie steht es um den Einsatz Künstlicher Intelligenz an deutschen Schulen? Darüber diskutierten am 11. Oktober 2023 Experten aus Wissenschaft, Politik und Praxis auf der achten bundesweiten Fachtagung KI in Berlin. Unser Redakteur Michael Klitzsch war vor Ort.

Prof. Dr. Ute Schmid analysiert in ihrem Gastbeitrag, was es braucht, um künstliche Intelligenz kompetent in den Unterricht zu integrieren.

Mit der Verbreitung von ChatGPT fragt man in der Hochschuldidaktik vor allem danach, welche neuen Kompetenzen aufgebaut werden sollten oder müssten, um generative KI-Systeme souverän einsetzen zu können. Dass und inwiefern Kompetenzen auch verloren gehen könnten, ist ein Phänomen, das national wie international derzeit eine vergleichsweise geringe Rolle in Beiträgen zu KI an Hochschulen spielt. Das Diskussionspapier von Prof. Dr. Gabi Reinmann betrachtet den Begriff „Deskilling“ aus der Perspektive der Hochschuldidaktik.

Hier von heise-online aufgegriffen und kommentiert.

Die Intelligenz hat den Menschen zum Erfolgsmodell unter allen Lebewesen gemacht. Derzeit scheint jedoch die Künstliche Intelligenz in vielerlei Hinsicht die menschliche Intelligenz zu übertreffen. Die Leistungen des intelligenten Chatbots ChatGPT haben jüngst viele von uns überrascht und beeindruckt. Aber wir müssen die Künstliche Intelligenz oft nicht einmal fragen. Viele Sensoren erfassen unser Verhalten und unsere Umwelt, interpretieren die Daten, steuern Geräte und beeinflussen letztlich unsere Entscheidungen. Den Erfolg der KI sehen wir in der Industrie, im Haushalt, in der Medizin, in Sprachkursen und überall in unserer alltäglichen Kommunikation.

Angesichts dieser historisch beispiellosen Entwicklung stellen sich nun neue Fragen für die Menschheit: Wo und warum bleibt der Mensch unersetzlich? In welchen Entscheidungen sollen wir uns auf KI verlassen? Wie werden wir in Zukunft leben und arbeiten? Für die Antworten brauchen wir einen interdisziplinären Austausch. Die Autor:innen des Bandes kommen aus Informatik, Neurowissenschaft, Ingenieurwissenschaften, Sprachwissenschaft, Psychologie, Recht, Politik, Ethik und Geschichte. Ihr Ziel ist gemeinsam: ein differenziertes und realistisches Bild der Sonnen- und Schattenseiten der prägendsten Technologie des 21. Jahrhunderts zu geben.

    •  Klarer Bezug zu Alltag, Gesellschaft und Berufspraxis.
    • Breite Interdisziplinarität.
    • Langanhaltende Aktualität durch Grundlagenreflexion.
    • Macht KI verständlich und KI-Diskurse zugänglich.

Im Vorfeld der bundesweiten KI-Fachtagung nimmt Prof. Doris Weßels von der Fachhochschule Kiel die Chancen und Risiken von generativen KI-Sprachmodellen für den Bildungsbereich in den Blick.

Neben aktuellen Berichten aus und rund um den Verein bietet das neue Herbst-Magazin einen Themenschwerpunkt zu „Erfahrungen mit KI in der Lehre“.

Jörn Schlingensiepen von der TH Ingolstadt ließ seine Studierenden im Grundlagenfach Ingenieurinformatik systematisch KI-Tools wie ChatGPT nutzen, um ihnen den Einstieg in die Programmierung zu erleichtern. Der Selbstversuch zeigt, dass generative KI-Systeme eine positive Bereicherung für die Hochschullehre sein können.

Mit dieser Handreichung möchte die KU ihren Studierenden, Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern eine erste Orientierungshilfe zur Verfügung stellen. Die kommenden Jahre werden von Aushandlungsprozessen geprägt sein, die einen verantwortungsvollen Umgang mit generativen KI-Werkzeugen zum Inhalt haben. Leitlinien und Orientierungshilfen möchten wir als Universität nicht „top-down“ vorgeben, sondern die Erfahrungen der unterschiedlichen Fächer mit dem Thema in der Lehre einbinden. Deshalb wurde dieses Dokument kollaborativ erstellt. Neben Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern der Rechtsabteilung und der Stabsstelle Personalentwicklung und Weiterbildung (Hochschuldidaktik) arbeiteten auch einige Dozierende an diesem Text.

  • Puzio, Anna / Kunkel, Nicole / Klinge, Hendrik (Hrsg.): Alexa, wie hast du’s mit der Religion? – Theologische Zugänge zu Technik und Künstlicher Intelligenz

Technik und Künstliche Intelligenz gehören zu den brisanten Themen der gegenwärtigen Theologie. Wie kann Theologie zu Technik und KI beitragen? Der Technikdiskurs ist aufgeladen mit religiösen Motiven, und Technologien wie Roboter fordern die Theologie, z. B. das Menschenbild, die Ethik und die religiöse Praxis, neu heraus. Der Sammelband erforscht aus theologischer Perspektive die drängenden Themen unserer Zeit. Dazu begibt sich die Theologie in Dialog mit den Technikwissenschaften. Untersucht werden die Veränderungen des Menschenbildes durch Roboter, Religiöse Roboter, Optimierung des Körpers, medizinische Technologien, Autoregulative Waffensysteme und wie die Theologie durch die Technologisierung transformiert wird. Aus interdisziplinärer Perspektive werden neue Forschungsergebnisse aus dem internationalen Raum vorgestellt und neue Wege beschritten.

Tools

  • Medienzentrum Frankfurt: schulKI – Überblick und Freigaben für Lernende
    In diesem Video erklären wir dir, wie das KI-System “schulKI” funktioniert, welche Kosten bei der Benutzung (im Unterrichtsszenario) entstehen und wie du das Tool mit deinen Lernenden verwenden kannst.

Podcast

      Künstliche Intelligenz hat Einzug in die Klassenzimmer gehalten. Das bietet Chancen, den Unterricht zu verbessern, doch dafür müssen Lehrer umdenken. Aus Wissensvermittlern werden Lernbegleiter, die KI nutzen, um Schülerinnen gezielter zu fördern.

      Seit Künstliche Intelligenz mit Chatbots und Bildgeneratoren im Alltag vieler Menschen angekommen ist, führt ihr Einsatz vermehrt zu politischen und gesellschaftlichen Debatten. Dabei wird der Diskurs um KI oft emotional und polarisierend geführt, und der Bedarf an sachlichen Erklärungen und Einordnungen ist groß – vor allem im Bildungsbereich. Hier setzt der Podcast “Werkstatt-Gespräch – KI & Bildung” an. Die Hosts Nina Heinrich und Philine Janus sprechen mit Experten und Expertinnen aus IT, Wissenschaft, Schule und Journalismus und laden dazu ein, den großen Fragen rund um KI und Bildung auf den Grund zu gehen.

      Horn ist davon überzeugt, ohne menschliches Bewusstsein geht es nicht. Und als die Einführung des Handys bevorstand, war das auch nicht das Ende aller Tage. Dennoch gibt es einige Herausforderungen, die wir jetzt unbedingt angehen müssen. Unser Gast hat beobachtet, dass Medienhäuser während der Anfänge von Social Media vor allem hinterhergelaufen sind. Das möchte er diesmal anders machen, die Herausforderungen der Zeit schneller annehmen und vor allem aktiv mitgestalten. Deswegen haben seine Kolleg:innen und er sich auch bereits vor dem Aufkommen von ChatGPT mit künstlicher Intelligenz auseinandergesetzt.

      Den im Interview vorgestellten Zukunftsreport findet ihr hier

      Die aktuellen Regulierungsvorschläge für KI sind technisch anspruchsvoll und könnten Schlupflöcher aufweisen. Kritiker sagen, dass wir noch zu wenig über die Technologie wissen, um sie effektiv zu regulieren. Wie sollten wir damit am besten umgehen?

      Mal angenommen, künstliche Intelligenz ersetzt uns. Maschinen komponieren Musik, sprechen mit unseren Stimmen. Wie unterscheiden wir noch zwischen wahr und falsch? Ein Gedankenexperiment. 

      Künstliche Intelligenz – was zur Zeit in den Medien und in der Wirklichkeit ankommt, ist im Hörspiel schon länger Thema. Facettenreichen Hörspiele rund um die KI-Faszination.

      Diskurs

      Spätestens seit das Unternehmen OpenAI im November 2022 seinen Chatbot ChatGPT vorgestellt hat, ist das Thema Künstliche Intelligenz in der breiten Öffentlichkeit angekommen. Die aktuellen Entwicklungen sind dabei sowohl von großen Hoffnungen als auch großen Befürchtungen begleitet.

      Was viele gleichermaßen fasziniert und ängstigt, ist die Fähigkeit der KI, zu lernen und das erworbene Wissen direkt anzuwenden. Waren es früher körperlich anstrengende Arbeiten, die Menschen an Maschinen übertrugen, müssen heute auch „Wissensarbeiter“ um ihre Jobs fürchten. Die Herausbildung eines eigenen Willens der KI mag zwar eine dystopische Übertreibung sein – aber auch ohne autonomes Bewusstsein ist KI ein mächtiges Instrument.

      Bis vor Kurzem machten Chatbots die gleichen Fehler wie Menschen. Nun aber übertreffen neue große Sprachmodelle die menschliche Intuition, sagt eine Studie.

      Die Intelligenzforschung debattiert in Berlin über die spektakulären Erfolge der KI – und darüber, wie man sie in der Gesellschaft anwenden kann.

      Berufsorientierung

      Der Arbeitsmarkt erfährt durch Wachstumsdynamiken, Geoökonomie, Nachhaltigkeit und Technologie einen schnellen Wandel.

      Feuilleton

      Künstliche Intelligenz verändert die Welt und definiert den Profisport neu. Wie können Algorithmen Athletinnen und Athleten zu Höchstleistungen treiben? Welche Gefahren gibt es?

      Maschinelles Lernen und innovative Technologien revolutionieren die Sportwelt. Präsentatorin Andrea Petković besucht Profis, Vereine und Wissenschaftler und enthüllt in ihrer Reportage Vor- und Nachteile von Mensch und Maschine auf dem Spielfeld.

      Künstliche Intelligenz kann bislang vor allem Texte und Bilder erschaffen. US-Firmen setzen jetzt neue Maßstäbe bei Videos – mit Auswirkungen auf soziale Netzwerke und Hollywood.

      Künstler und Schriftsteller klagen gegen den KI-Entwickler OpenAI. Der Autor Vladimir Alexeev, der OpenAI berät, spricht hier über die Frage, wie kreativ KI sein kann.

      • Gregor Schmalzried (BR24): KI-Tools bekommen Stimmen, Persönlichkeiten und virtuelle Augen

      Automatisch übersetzte Podcasts, menschlich klingende Sprachassistenten, Augen und Ohren für Chatbots: Unternehmen wie Amazon, Spotify und OpenAI arbeiten mit Hochdruck an neuen Funktionen für ihre KI-Produkte.

      Fortbildung

      Um mit Schülerinnen und Schülern (oder auch für die eigene Weiterbildung) mit KI zu arbeiten, müssen ein paar Grundbegriffe geklärt und Kompetenzen erworben werden. Hierbei will das Lernkartenset helfen und Schritt für Schritt verschiedene Anwendungsmöglichkeiten von KI in der Bildung vorstellen.

      Dazu passt sicher ganz gut eine TC /Blogartikel von

      Wie lassen sich diese neuen Techniken so verwenden, dass sie dich beim Lernen unterstützen?

      Die Schwerpunkte des Heftes beschäftigen sich mit den Fragestellungen der Intelligenz von Maschinen, des Menschenbildes der KI und mit den Herausforderungen der Medienbildung im Umgang mit ChatGPT. Ergänzt wird das Ganze durch Erfahrungsberichten und Hilfestellungen sowie Materialien für die Praxis.

      … umfassende Materialsammlungen mit Handreichung www.bildung-lsa.de/files/5c5e6e… und Moodlekursen. Hier einmal schauen, ob das Angebot für den Primarbereich (ab Klasse 2) hilfreich ist …

      Schlussbemerkung

      Im letzten Newsletter habe ich auf das Themenspecial „KI in der Hochschulpraxis” der Plattform e-teaching hingewiesen. Zum Auftakt gab die KI-Expertin Prof. Dr. Doris Weßels (FH Kiel) einen Überblick über die bisherigen Entwicklungen im Bereich des Einsatzes Künstlicher Intelligenz in der Hochschullehre: Welche Themen sind zentral und welche Veränderungen haben sich bereits vollzogen?

      Wer sich einen Überblick verschaffen will, ist hier sicher gut aufgehoben. Besonders gefallen hat mir das Experiment von Prof.‘ Weßels, einen Bot mit eigenen Trainingsdaten zu erstellen und mit den Studierenden zu testen. Sehr innovativ!

       

      … Stay tuned …

      Bildnachweis: Gerd Altmann @pixabay